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Freitag, 22. Juli 2016

Ann Cotten, Verbannt! – Ein Lesetagebuch (14): Ann’s Aufruhr

Aus dem Internet kommt nächtens eine Gruppe Frauen auf die Insel, sechsundzwanzig sind es, wie mehrfach betont wird. Sie bringen den Inselstaat der sechsundzwanzig (vgl. Beitrag Nr. 8) Männer in erotische Verwirrungen, gründen eine Frauenbewegung und übernehmen die Druckereien. Während von den anwesenden Männern nur bei einer Handvoll der Name erwähnt wird, erfahren wir ab Seite 110 die Vornamen von rund zwanzig der Frauen: Marie, Sally, Hilde, Mathilde, Dunja, Latosha, Ilse, Ilse, Ilse, Ilse, Dörte, Pschibul, Esther, Susan, Katka, Cemile, Esra, Barbara, Nina, Zooey.
Der Internet-Gott Pan Orama wird mit Syrinx konfrontiert, die er einst in seiner Geilheit verfolgt hat. Sie hat ihre Beine verloren und sie durch Prothesen ersetzt. Die geballte Weiblichkeit bringt die männlichen Schrauben-Dialektiker in Verdrehung. Das Internet geht pleite. Ann, die tagsüber Ann ist und nachts Hermes, scheint an dieser Konfusion großen Anteil zu haben. 

Schlafender Hermaphrodit (Rom, Palazzo Massimo)
Die Vermischung des männlichen und weiblichen Prinzips entspricht der antiken Tradition der Doppelherme, in der der phallische Hermes mit der Liebesgöttin Aphrodite verbunden wird. Der "Hermaphrodit" hat hier seinen Ursprung. Ann-Hermes ist der Doppelgott, der das maskuline Hegelland aufmischt.

Aber lesen müssen Sie dieses geniale Kuddelmuddel schon selbst, denn dies ist wieder nicht mehr als eine Inhaltsangabe mit Erläuterungen. Der Text erschließt sich jedoch nur durch seine Wort- und Reimkunst.

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