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Montag, 10. August 2015

Der Park Klein-Glienicke – Tor zu einer anderen Welt

Links vom Schloss Glienicke im Südwesten Berlins führt ein Weg am Havelufer und am Schlosspark entlang Richtung Moorlake und Pfaueninsel. Als Teil des Mauerweges zieht er heute viele Radfahrer an. Man muss sich vor den Typen hüten, die dies als Rennbahn sehen und die Rennbahn als ihre Welt. Die Räder sind eine Pest geworden in Berlin.

Nach dreihundert Metern bietet ein großes Tor mit Hirschskulpturen links und rechts (das “Wassertor”) einen Zugang zum Park. Das Schloss ist schon außer Sicht, der Park geht offenbar weiter: Das war uns bei früheren Besuchen gar nicht aufgefallen. Man hat ja auch zunächst mit dem Schloss und seinen Nebenanlagen genug zu tun.

Die von Lenné gestaltete Parkanlage ist riesig. Sie umfasst völlig verschiedene Teilbereiche mit offenen Wiesen und Waldstücken, die zu den schönsten gehören, die ich in Berlin gesehen habe. Zwischendurch kommt man vielen teils restaurierten, teils halb versunkenen wunderlichen Bauten, Brücken und Kunstelementen aus der fast zweihundertjährigen Geschichte dieser Anlage auf die Spur. Und man begegnet fast keinem Menschen!

Nach weiteren tausend Metern wieder ein Tor: ein im Baumdunkel stehender gotisierender Bau mit einem Kreuzrippengewölbe; der Park geht immer noch weiter. Die vier Ecken des “Jägertores” sind mit steinernen Laternen geschmückt. Durch das Tor geht es ans Havelufer und zu einer Anlegestelle (Krughorn). Dort kann man mit dem Wassertaxi nach dem gegenüberliegenden Sacrow und weiter bis nach Potsdam fahren. (Die riesige Bahn-Bus-Tour zur Sacrower Heilandskirche vor ein paar Wochen hätten wir also einfacher haben können.)
 
Das Jägertor (Foto: piedschi)
Als wir uns wieder zum Tor umdrehen, leuchtet eine der Laternen im Sonnenlicht auf. Ich mache mein Foto unter Lebensgefahr:  Rennradfahrer schreien mich an! Wir sind wieder in unserer Welt zurück.


P. S.: Der Wikipedia-Artikel “Park Klein-Glienicke” beschreibt die Gesamtanlage sehr detailliert. Hier als Kostprobe der Teil, der sich der “Tore und Zäune” annimmt.

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